Veraltete Technik bringt unsichere Zukunft

02.03.2012 – Erdbebensicherheit bei Schweizer Atomkraftwerken nur unzureichend.„Die Überprüfung des Stresstests zeigt: Beznau 1 und 2 und Leibstadt sind nicht für ein starkes Erdbeben gerüstet. Die logische Konsequenz wäre die Abschaltung der überalterten Reaktoren.“ Mit diesen Worten kommentiert Rita Schwarzelühr-Sutter die Ergebnisse der Überprüfung der Schweizer Atomkraftwerke.
„Nach dem Abschalten einer Anlage in England kann Beznau 1 einen fragwürdigen Rekord für sich beanspruchen: Es ist das älteste Atomkraftwerk der Welt. Das AKW ist nicht nur veraltet, sondern auch unsicher und gehört deshalb abgestellt. Die Schweizer Behörden täten gut daran, das Auslaufmodell Atomenergie nicht länger künstlich am Leben zu halten und so die Menschen im Umkreis zu gefährden“, erklärt die Sozialdemokratin.
Die Schweizer Reaktoren sind gegen Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Richterskala geschützt. „Aber auch für die Schweizer Atomtechnologie gilt Murphys Gesetz: Was schiefgehen kann, geht auch schief. Die Gefahr eines stärkeren Erdbebens in der Region ist nicht ausgeschlossen. Bei der Erdbebensicherheit zeigen sich mal wieder die mangelhafte Sicherheitsstandards der Uraltreaktoren“, so die Waldshuter Bundestagsabgeordnete.
„Ich hoffe, dass die Schweizer Behörden die richtigen Schlüsse ziehen. Vor allem mit den zwei überalterten Atomkraftwerken in Beznau haben wir die Gefahr direkt vor der Haustür. Ich erinnere hierbei auch nochmal an eine Aussage von Frau Bundesrätin Leuthard vom 14.04.2011. Damals sagte Sie, dass die Schweizer Atomkraftwerke so lange laufen lassen, solange sie sicher sind (FAZ 14.04.2011). Sicherheit – das zeigen die Stresstest – gibt es bei den Uraltmeilern entlang der Grenze nicht mehr. Die Sicherheit der Bürger diesseits und jenseits der Grenze muss aber in jedem Fall vor dem Profit stehen“, erklärt Rita Schwarzelühr-Sutter.
Am 11. März, dem Jahrestag der Katastrophe von Fukushima, findet die Aktion „Menschenstrom Gegen Atom“ im Schweizer Ort Gümmenen (AKW Mühleberg) statt. „Diese grenzüberschreitende Aktion zeigt, dass Atomenergie keine Zukunft hat und gegen die Vorstellungen der Bürger der Region ist. Ich rufe alle Bürger auch bei uns auf, sich an dieser Aktion zu beteiligen“, appelliert die Sozialdemokratin.